Die Wahrheit

Die Wirklichkeit gibt es nicht; die Wirklichkeit ist deine Interpretation.

Wie oft ist es dir in den letzten Jahren passiert, dass du über unzählig viele verschiedene Wahrheiten gestolpert bist? Gerade der Begriff "Covid" ist ein wunderbares Beispiel dafür, wie individuell eine "Wahrheit" kreiert und als Realität betrachtet werden kann. Ich möchte diesen Beitrag nicht dafür nutzen, um auf die verschiedenen Corona-Theorien einzugehen, nein, ich möchte diesen Beitrag nutzen um dich zu sensibilisieren, die Realität, deine Realität, aus einem weiteren, zusätzlichen Blickwinkel zu betrachten und dein Bewusstsein entsprechend zu erweitern. Ich möchte, dass du den Kopf hebst und deinen Blick zum Horizont schweifen lässt und dass du dabei kein Ende siehst, sondern eine unfassbar magische Vielzahl von Möglichkeiten.
Wir konsumieren täglich so viele Nachrichten, verarbeiten so viele Informationen, lesen Berichte über das Weltgeschehen und an dieser Stelle möchte ich dich einfach nur darum bitten, darauf zu achten, was diese Informationsflut mit dir macht. Kann es sein, dass der Konsum dieser Informationen dich aufwühlt, dass er dich stresst, dass er Angst kreiert und dass er dir nicht wirklich hilfreich ist? Wir lesen die eine Meinung, dann die nächste und schlussendlich entscheiden wir uns für die Theorie, welche am meisten mit uns in Resonanz geht, welche wir am besten verstehen können und lassen sie dann zu unserer eigenen Wahrheit werden.
Das Problem an all diesen Informationen ist jedoch, dass sich niemand hinterfragt: was ist denn überhaupt die Realität? Was ist die Wahrheit?
Es ist ein riesen Bedürfnis unseres Verstandes, die Wahrheit herauszufinden; denn wir wollen die Dinge verstehen. Dazu benötigen wir Erklärungen und Konzepte, an welchen wir uns festhalten können. Wir benötigen eine Weltsicht die uns das Gefühl gibt, zu wissen wo oben und unten ist, wo links und rechts ist. Wir benötigen diese Art von relativer Sicherheit, um uns orientieren zu können und um uns zu helfen, unser Leben zu meistern. Das ist menschlich, das ist vollkommen normal.

Ich möchte nun aber gerne mit dir einen Schritt zurücktreten und dir die Frage stellen, was denn die Realität überhaupt ist?
Bist du dir bewusst, dass wir Menschen ausgerüstet sind mit einem Verstand, der versucht die Realität zu verstehen und sie aber dennoch niemals verstehen wird? Klingt absurd, nicht wahr? Ich möchte dir erklären, weshalb ich diese These aufstelle.
Was auch immer unser Verstand zu fassen bekommt, es wird immer nur ein ganz kleiner Bruchteil der Wirklichkeit sein. Dein Verstand ist eigentlich nur eine kleine Box in einem Universum mit vielen weiteren komplexen Dimensionen. Dein Verstand ist darauf ausgerichtet, Entscheidungen zu fällen; gehe ich links oder rechts, esse ich heute Brot oder Nudeln, nehme ich die neue Stelle an oder bleibe ich an dem mir bekannten Arbeitsplatz- und selbst damit haben gewisse Personen bereits Schwierigkeiten, richtig?
Spätestens dann, wenn du ins Weltall fliegst, nützt dir aber die Dimension links und rechts nichts mehr. Es gibt kein Links und Rechts, es gibt kein Oben und Unten.
Unser Verstand versucht die Welt in Konzepte einzuteilen und unser Verstand denkt dabei, dass das was er sieht, die Wirklichkeit ist. Das muss er auch denken, denn wir benötigen diese Form von Sicherheit um uns zurecht zu finden. Aber diese Form von Sicherheit bringt auch gewisse Probleme mit sich; das wohl grösste Problem: Rechthaben.
Sobald ich das Gefühl habe ich habe Verstanden was richtig und was falsch ist, will ich Rechthaben. Und wenn jemand kommt, der es anders sieht, beginnt der Kampf. Streitereien, Unstimmigkeiten, Auseinandersetzungen; der Auslöser dafür ist das Aufeinandertreffen von zwei verschiedenen Wahrheiten und Realitäten.

Wenn du in den Spiegel schaust, dann denkt dein Verstand, dass du jetzt dich siehst. Wenn du deine Liebsten anschaust, dann denkst du, du sieht jetzt wirklich diese Menschen. Aber was dein Verstand wirklich macht, und das ist tatsächlich wissenschaftlich bewiesen: von den 11 Millionen Reizen, die dich jetzt gerade umgeben und auf dich einströmen, filtert dein Verstand gerade einmal 200 Reize von diesen 11 Millionen Reizen aus. Du siehst nicht den Menschen vor dir mit all seinen Teilen, Facetten und Möglichkeiten, - sondern du siehst nichts anderes als 200 gefilterte Reize.
Lass dir das auf der Zunge zergehen. Du nimmst von 11 Millionen bestehenden Reizen nur 200 Reize tatsächlich wahr. Was macht das mit dir? Was denkst du darüber?
Dieses Phänomen ist auch der Grund dafür, weshalb du ein Video, einen Film, ein Buch immer wieder anschauen und lesen kannst und dabei etwas "Neues" entdecken wirst, wenn du offen dafür bist.  Der Filter, welche für die Auswahl der Reize zuständig ist, hast du dir selbst über die Jahre aufgebaut. Dabei spielen Erfahrungen, Interessen und deine aktuelle Gefühlslage eine wesentliche Rolle. Bist du genervt, filterst du bei deinem Gegenüber die Dinge, die dich stören. Bist du glücklich und zufrieden, filterst du die Dinge, die dir gefallen. Du findest einen Menschen arrogant und unhöflich, eine andere Person denkt genau das Gegenteil. Der Grund: zwei verschiedene Filter, 200 unterschiedlich gefilterte Reize.

Was passiert mit diesen Reizen? Sie gehen durch deine Augen, durch deine Ohren, in dein Gehirn. Dort werden sie anschliessend verarbeitet und zu einem minimalen, kleinen, verzerrten Bild zusammengesetzt. Du siehst nicht die Dinge im Aussen, sondern du siehst gerade etwas in dir, etwas, das du durch diese 200 Reize kreiert hast. Dein Gehirn nimmt dieses entstandene Bild und sucht nach einem Kontext, es sucht nach einer Schublade; zum Beispiel Schublade Mann, Schublade Frau, Hübsch, Arrogant, etc.
Der Witz und die Tragik bei dieser Geschichte? Du reagierst dann die ganze Zeit auf dieses Bild und nicht auf "die Wirklichkeit" da Draussen; die Wirklichkeit bestehend aus 11 Millionen Reizen; deine Wirklichkeit und deine Realität besteht aus 200 Reizen. Und trotz all dem denkst du, du kennst die Wahrheit und hättest es verstanden.

Fazit: du reagierst niemals auf etwas im Aussen, sondern immer auf die Version in deinem Kopf.

Das nächste Mal, wenn du dich über irgendetwas aufregst, kannst du dir genau dieses Wissen zu Nutze machen. Du regst dich nicht über einen Menschen da draussen auf, sondern du regst dich über die Version dieses Menschen in deinem Kopf auf. Du regst dich nicht über die Kriese auf, sondern über deine persönliche Kriese. Die gute Nachricht daran ist, dass wenn du dieses Wissen wirklich verinnerlichst, dass du dann eine immense Kraft dafür entwickelst, wie du Realität wahrnimmst und vor allem wie du auf Realität agierst.
Du leidest nicht an der Wirklichkeit, du leidest an der Bedeutung die du den Dingen gibst.

Egal wie sehr dich irgendwelche Menschen zu nerven scheinen, du leidest nicht an diesen Menschen, sondern du leidest an der Bedeutung, die du diesen Menschen gibst.    

Die Wirklichkeit gibt es nicht; die Wirklichkeit ist deine Interpretation.